Viamonda Reisejournal

Auf die echte Tour: Apulien bis Neapel

Wer noch nie in Neapel war, hat noch nie eine echte Pizza gegessen. La vera pizza ist der Stolz Neapels. Und sie schmeckt eigen – anders als in Rom, Florenz oder Mailand. Die Pizzeria Port’Alba im historischen Kern von Neapel ist die älteste der Welt. Seit 1734 werden hier Teigfladen auf die Gasse gereicht – heiss aus dem Holzofen, zusammengefaltet und in Papier gewickelt a portafoglio (als Portemonnaie). Sie heissen nicht nur so, sie schonen den Geldbeutel auch. Für weniger als 2 Euro ist man dabei. On the Road lockt im südlichen Italien aber weit mehr als traditioneller Streetfood.

Herunterfahren: Apuliens Südspitze

Schon einmal vom Salento gehört? – Massentourismus ist in dieser untypisch italienischen Region ein Fremdwort. Dafür sind griechische Einflüsse allgegenwärtig. Verschlafene weisse Fischerdörfer und türkisblaue Strände prägen die Halbinsel, welche den Absatz des italienischen Stiefels bildet. Das verspricht perfekte Entschleunigung zum Ferieneinstieg.

Blick auf die Bucht von Salento

Pasticciotti: der Salento von der süssen Seite

Sweet treats gibt’s im Salento an jeder Ecke. Pasticciotti heissen die süssen Gebäcke der Region. In den Mürbeteig-Schiffchen verstecken sich verführerische Füllungen: Patisserie- oder Mandelcreme, Zitronenricotta, Gianduja- oder Pistazien-Masse. In Lecce, der Hauptstadt des Salento, isst man sie schon zum Frühstück. Der perfekte Begleiter ist ein caffè leccese – ein Espresso auf Eis mit einem Schuss Mandelmilch.

Mozzarella-Graben: unterwegs zwischen bufala und burrata

Bufala oder burrata? Diese Frage trennt die Regionen Apulien und Kampanien. Kampanien (Neapel und Umland) ist die Heimat der geschmeidig zarten mozzarella di bufala aus Milch vom Wasserbüffel. Die burrata («gebuttert») ist Apuliens verfeinerte Variante des Frischkäses. Das cremige Innere der burrata ergiesst sich beim Aufschneiden typischerweise sanft nach aussen. Beide Delikatessen sollten auf dem Roadtrip unbedingt frisch an der Quelle probiert werden.

Geschichtsträchtig: Neapels schlummernder Riese

Beim Ausbruch um 79 nach Christus überraschte der Vesuv die Bewohner Pompejis am helllichten Tag. Der Lava- und Asche-Regen bannte Alltagsszenen wie in Stillleben. Die Ausgrabungen von Pompeji holen das Leben der alten Römer in die Gegenwart. Oben vom Vesuv-Krater weitet sich der Blick spektakulär über die Stadt und den Golf von Neapel. Mit dem Auto geht’s bis auf 1000 Meter über Meer. Es lohnt sich, die restlichen 280 Meter hoch zum Kraterrand unter die Füsse zu nehmen.

Amalfiküste: der italienische Traum

Salento zu Beginn der Reise zeigte Italien von weniger bekannten Seiten. Ein echter Klassiker rundet den Roadtrip zum Ende ab. Es wäre eine Sünde, Kampanien zu verlassen, ohne einen Abstecher an die legendäre Amalfiküste zu machen und sich nicht von der pittoresken Schönheit Positanos verführen zu lassen.

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